Höllen-Paradox, ein Widerspruch der Verhältnismäßigkeit zwischen Tat und Bestrafung in der Religion.

Viele Religionen, unter anderem der ►Islam sowie fundamentalistische Varianten des ►Christentums (insbesondere in den ►USA) glauben an das Konzept der Hölle als einen Ort ewiger Bestrafung für Sünden. Da jedoch ein Mensch zu Lebzeiten nur eine endliche Anzahl an Sünden begehen kann, widerspricht die unendlich lange Bestrafung ohne jede Perspektive der Vergebung dem normalen Gerechtigkeitsempfinden.

Das Höllenparadoxon ist mit dem Problem der ►Theodizee verwandt. Auch hier widersprechen sich einige Eigenschaften ►Gottes, sobald ein unendliches Maß dieser Eigenschaften angenommen wird. Ewige Folter in der Hölle ist mit der Allgüte und ►unendlichen Gerechtigkeit Gottes schwer in Einklang zu bringen. Einige Theologen argumentieren, dass aufgrund der unendlichen Größe Gottes ein Verstoß gegen seine Gebote auch eine unendliche Bestrafung rechtfertigt. Hier ließe sich jedoch der Einwand von ►Borges geltend machen, dass auch oder gerade bei einer angenommenen Unendlichkeit Gottes ein von Menschen begangener Verstoß immer nur endlich sein kann.

Höllenparadoxon und Theodizee sind beliebte Argumente in atheistischen Kreisen, um Gott als einen im Falle seiner Existenz höchst fragwürdigen Charakter darzustellen.


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