Jagdgründe, ewige, die freie Übersetzung eines frei erfundenen Jenseitsglaubens frei erfundener Indianer. Der Schriftsteller James Fenimore Cooper erfand das Eingehen des verstorbenen Indianers Uncas in die happy hunting grounds in seinem Roman 'Der letzte Mohikaner'. Seine Mohikaner sind ein fiktiver Stamm, so dass man Cooper die Freiheit zugestehen muss, diesem auch eine fiktive Jenseitsvorstellung zu geben. Dem deutschen Übersetzer ist ebenfalls kein Vorwurf zu machen, denn 'ewige' klingt richtiger als 'glückliche' Jagdgründe. Nur sollte man nicht alles, was ein Autor in einem Roman schreibt, für bare Münze nehmen. Bei den realen nordamerikanischen Indianerstämmen gab es unterschiedliche Vorstellungen vom Weiterleben im Jenseits. So glaubten die Cheyenne, dass die Seelen der Verstorbenen zum Firmament aufsteigen, über die Milchstraße wandern und in das Reich des Großen Geistes eingehen. Nach dem Glauben der Irokesen dagegen verbleiben die Seelen als Schatten in der Welt der Lebenden. Für manche Stämme, wie die Sioux und Comanchen, wartet am Ende des Lebens auf die Krieger ein grünes Tal, in dem es keine Sorgen, keine Schmerzen und keinen Hunger mehr gibt. Dies kommt Coopers Idee von den happy hunting grounds immerhin nahe. Übrigens wurde später tatsächlich ein Indianerstamm, der sich von den Pequod abgespalten hatte, nach Coopers Roman 'Mohikaner' genannt. Die Mohikaner sind keineswegs ausgestorben, sondern betreiben heute eine Kette erfolgreicher Spielcasinos* bei Uncasville, Connecticut. Was Angehörige dieses Stammes von den Ewigen Jagdgründen halten, ist nicht bekannt. * Als eine
Art Wiedergutmachung für die Vertreibung aus ihren realen Jagdgründen gewähren
die ►USA Angehörigen
indianischer Stämme gewisse Freiheiten, etwa bei der Durchführung kommerzieller
Glücksspiele oder der Tabaksteuer.
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