Wunder, ein durch Naturgesetze nicht erklärbares Ereignis, verursacht durch Einwirkung eines Gottes bzw. einer intelligenten, allmächtigen Wesenheit. Gott kann aufgrund seiner Allmacht beliebige Wunder auslösen. Daher rechnen alle theistischen Religionen grundsätzlich mit Wundern als potentieller Möglichkeit, unterscheiden sich aber erheblich in deren praktischer Bewertung. Oft gelten Wunder als Zeichen für die Gottesnähe oder die göttliche Sendung einer wundertätigen Person. So wird Jesus von Nazareth in der Bibel eine Serie von Wundern zugeschrieben, etwa das Verwandeln von Wasser in Wein. Der Religionsgründer des Islam dagegen, Mohammed, kam weitgehend ohne Wunder aus. Der heutige evangelische Glaube - zumindest außerhalb der USA - fasst die Wunder der Bibel als Gleichnisse auf. Für den Katholizismus jedoch sind Wunder feststehende Tatsachen, die sich nicht nur in historischer Zeit, sondern auch heute noch ereignen. Bei bestimmten weltanschaulichen Gruppen, wie Kreationisten oder Esoterikern, ist die Existenz von Wundern ein wesentlicher Bestandteil des Weltbilds. Daher veranstalten manche Anbieter esoterischer Weltbilder, wie etwa der indische Guru Sai Baba, regelmäßig öffentliche Wunder als Teil ihrer Marketingstrategie.
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